Drama in der Verlängerung

In Abwesenheit des Cheftrainers Darko Tomica Kirin stand das Spiel unter dem Vorzeichen der Zukunft: Die Trainer Dario Tomic und Zeljko Haramina, die das Team ab der neuen Saison übernehmen werden, mussten sich der ersten großen Bewährungsprobe gegen den FV Löchgau stellen. Es war somit eine große Prüfung für das neue Trainerduo und ein Spiel, das Geschichte schreiben könnte.

In der ersten Runde der Relegation zur Verbandsliga trat unser Team an einem heißen Mittwochnachmittag gegen den FV Löchgau an, der den zweiten Platz in der Landesliga Staffel 1 belegte. Das Spiel fand auf dem Sportplatz des TV Merklingen statt. Es war nicht nur unser erstes Spiel in der Relegation zur Verbandsliga, sondern auch das erste Aufeinandertreffen mit Löchgau in der Vereinsgeschichte.

Pünktlich um 18:00 Uhr ertönte der Anpfiff des Schiedsrichters Antonio Agazio. Unser Team begann das Spiel mit viel Motivation, aber auch sichtlicher Nervosität. In den ersten Minuten taten wir uns schwer, ins Spiel zu finden. Die Anspannung war deutlich spürbar – und die Situation wurde noch schwieriger, als wir bereits in der 6. Spielminute nach einem Ballverlust im Mittelfeld das erste Tor kassierten. Der Stürmer von Löchgau, Marosevic, lief entlang des Strafraums und schoss auf unser Tor. Ein Schuss, den unser Torhüter normalerweise abgewehrt hätte, überraschte ihn jedoch und der Ball landete im Netz.

Zum Glück weckte der verlorene Treffer unser Team, das daraufhin begann, sein eigenes Spiel zu spielen. Wir begannen, die Aktionen von der Abwehr aus aufzubauen, und unser Kapitän – der in diesem Spiel eine besondere Rolle spielte, da nur er und Drazen Kolenda Erfahrung aus dem Relegations-Finalspiel zum Verbleib in der Landesliga hatten – übernahm Verantwortung. Er versuchte immer wieder, über das Flügel zum Strafraum zu gelangen, und dank seiner Entschlossenheit und Kampfgeist schaffte er es regelmäßig. In der 28. Spielminute wurde sein Einsatz belohnt: Nach einer großartigen Aktion auf der linken Seite, bei der er einen Zweikampf mit den Abwehrspielern gewann, passte er den Ball zu Velagic, der mit einem sicheren Schuss ins lange Eck den Ausgleich zum 1:1 erzielte.

Das Ende der ersten Halbzeit war von unserer Mannschaft dominiert – wir waren mehr in der gegnerischen Hälfte, doch es gelang uns nicht, die Führung zu erzielen. Mit dem 1:1 gingen wir in die Pause, jedoch mit dem Gefühl, das Spiel unter Kontrolle zu haben.

Nach einer 15-minütigen Pause in der Kabine, in der sich alle neue Hoffnung auf einen Sieg machten, begann die zweite Halbzeit. Allerdings zeigte sich der Beginn der zweiten 45 Minuten mit einem deutlich niedrigeren Tempo auf beiden Seiten. Es passierte zunächst wenig, bis in der 69. Spielminute ein Spieler von Löchgau, Delkos, nach einer zweiten gelben Karte vom Platz gestellt wurde.

Nun öffnete sich für uns eine große Chance, das Spiel zu gewinnen. Doch aufgrund von Verletzungen mussten unsere Trainer einige Wechsel vornehmen. Unser Kapitän, Filip Lijesnic, und Nermin Velagic – beide direkt an unserem ersten Tor beteiligt – verließen das Spielfeld. Dafür kamen unter anderem Osmani und Ceesay.

Die beste Gelegenheit, den Führungstreffer zu erzielen, hatte Josip Santic kurz nach der 70. Spielminute, als er von Osmani mit einem tollen Pass bedient wurde. Doch im Eins-gegen-Eins scheiterte er an einem hervorragend reagierenden Torhüter von Löchgau.

Die regulären 90 Minuten endeten ohne ein weiteres Tor, und das Spiel musste in die Verlängerung gehen. Doch auch in der Verlängerung versuchten beide Teams zunächst, das Spiel zu kontrollieren, ohne jedoch allzu risikofreudig zu agieren. Erst in der 117. Spielminute kam der entscheidende Moment. Nach einem Foul von Zivkovic in der Seitenlinie trat Löchgau zu einem Freistoß an, den sie gut in den Strafraum flanken konnten. Ceesay versuchte, den Ball zu klären, ließ dabei jedoch einen Löchgauer Spieler unbedrängt und der Ball fiel zu Yumurtaoglu. Der erste Schuss wurde von Zivkovic von der Linie geklärt, doch der Ball landete erneut vor den Füßen von Yumurtaoglu, der diesmal erfolgreich zum 2:1 einnetzte.

Dieser späte Treffer in der Verlängerung war ein schwerer Schlag für uns. Doch auch in der verbleibenden Spielzeit setzten wir alles daran, den Ausgleich zu erzielen. In den letzten Minuten der Verlängerung hatten wir mehrere gute Chancen, um zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Leider fehlte uns die Zeit, den Ball im Tor unterzubringen.

Damit endete unser historisches Saisonabenteuer, bei dem wir den Viertelfinaleinzug im DB REGIO WFV POKAL geschafft und gegen den späteren Sieger SG Großaspach verloren hatten, sowie den zweiten Platz in der Tabelle belegten. Leider schieden wir in der ersten Runde der Relegation aus und verpassten den Aufstieg in die Verbandsliga.